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Umweltmanagement ist ein systematischer Weg, das Umwelthandeln und damit die Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung in kirchlichen Strukturen und Arbeitsabläufen zu verankern. Es schlägt die Brücke vom Reden zum Tun und stärkt kirchliche Glaubwürdigkeit nach innen und außen.
Umweltmanagement ist keine kirchliche Erfindung: „Der Grüne Hahn“ erfüllt die Vorgaben der internationalen Norm DIN EN ISO 14001 ff sowie der Europäischen Öko-Audit-Verordnung EMAS (Eco-Management and Audit-Scheme).
Zweck eines Umweltmanagementsystems nach EMAS und ISO ist es, Arbeitsabläufe so zu organisieren, dass nicht nur der gesetzlich geforderte Umweltschutz eingehalten, sondern eine kontinuierliche Verbesserung der betrieblichen Umweltauswirkungen erreicht wird.
Neun Arbeitsschritte auf dem Weg zur Zertifizierung
1. Idee und Beschluss
Der Träger des Friedhofs beschließt die Einführung des Umweltmanagementsystems und ernennt einen Umweltmanagementbeauftragten (UMB). Der darauffolgende Einführungs-prozess wird vom Projektbüro „Der Grüne Hahn“ der Landeskirche begleitet.
2. Umweltteam und Auftaktveranstaltung
Es bildet sich ein Umweltteam um den UMB.
3. Umweltleitlinien
Die Umweltleitlinien formulieren die langfristigen Zielvorstellungen bzw. Leitideen. Sie bilden die Grundlage für das Umwelthandeln auf dem Friedhof.
4. Umweltbestandsaufnahme
Vom Umweltteam werden die wesentlichen Umweltauswirkungen aller Abläufe erfasst und bewertet, unter anderem auch die bestehenden gesetzlichen Anforderungen an Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz. So erhält man einen detaillierten Überblick den Friedhof.
5. Umweltprogramm
Aus den bewerteten Ergebnissen der Umweltbestandsaufnahme und den Vorgaben der Umweltleitlinien entsteht das Umweltprogramm. Hier werden die Umweltschutzziele und zielführende Maßnahmen festgelegt.
6. Organisation des Umweltmanagementsystems
Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung des Umweltprogramms ist eine syste-matische Herangehensweise. Das Umweltmanagementsystem legt fest, wer welche Funktionen und Aufgaben verantwortlich ausfüllt und beschreibt die relevanten Abläufe und Tätigkeiten.
7. Umweltbericht
Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme werden zusammen mit dem Umweltprogramm und weiteren relevanten Informationen über den Friedhof in einem Umweltbericht dargestellt. Mit der Veröffentlichung wird die Öffentlichkeit über Ihr Umweltengagement informiert.
8. Internes Audit
Bevor das Umweltmanagementsystem durch eine externe Revisorin oder einen Revisor zertifiziert wird, steht eine interne Überprüfung an (Internes Audit). Hierbei werden alle bisherigen Arbeitsschritte, Angaben und Ergebnisse auf Vollständigkeit überprüft und das Umweltmanagementsystem im Ganzen bewertet.
9. Externe Zertifizierung
Der letzte große Schritt: Eine unabhängige Revisorin oder ein Revisor überprüft vor Ort in einem Gespräch mit den Beteiligten und anhand der Unterlagen, ob Ihr Umweltmanage-mentsystem den Anforderungen des „Grünen Hahns“ entspricht und erklärt es für gültig. Das Projektbüro der Landeskirche stellt daraufhin das Zertifikat „Der Grüne Hahn – Management für kirchliche Friedhöfe“ aus.
Die weiteren Jahre
Mit dem Umweltmanagementsystem „Der Grüne Hahn“ hat man einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess im Umweltbereich angestoßen. In den Folgejahren werden die geplanten Maßnahmen umgesetzt. Die Umweltleistung, die Überstimmung mit der Rechts-lage und die interne Organisation des Umweltmanagementsystem muss überprüft werden. Nach vier Jahren wird das Umweltmanagementsystem erneut überprüft und zertifiziert.